Auf Stoppels offenem Lebenshof lebte diesen Sommer kurze Zeit nur noch ein Pony aus der Zeit des Reittherapiehofs. Finja genoss ihren nutzfreien Ruhestand, aber wünschte sich sehnlichst neue pferdische Gesellschaft. Deshalb sind im September und Oktober 2021 die kleine Yuna und der alte Töggur bei uns eingezogen. Nun sind 12 Hufe auf unserem Gelände unterwegs.
Wir haben hier für euch die Geschichten unserer Goldschätze niedergeschrieben. Wer sich für den Therapiereithof Schnupp Strupp, aus dem Stoppels offener Lebenshof entstanden ist, interessiert, der/die schaue mal hier vorbei.
Stiene lebte 27 Jahre bei Marion. Als sie Teil der Herde wurde war sie ca. 4 Jahre alt, das war im Jahr 1994. Sie wurde dann Therapie- und Reitunterrichtspferd. Dann genoss sie ihre Rente auf Stoppels offenem Lebenshof. Ihr Charakter war von Müttlerlichkeit und Neugierde gegenüber Menschen und Tieren gezeichnet. Sie hatte ein sehr verschmustes Wesen. Gegenüber Menschen mit Behinderungen war sie stehts vorsichtig und freundlich, anderen hat sie gerne auch Mal deren Schwächen aufgezeigt. Wenn die nicht aufpassten, ungeduldig waren, war das Stienes Moment um Schabernack zu veranstalten. Auf jeden Fallwar die Süße sehr charakterstark und, wie man hier sagt, stienig (= stur). Sie hatte es faust-dick hinter den Ohren.
Leider hatte auch unsere Stiene Baustellen, die immer wieder aufkommen. Sie hatte schon seit immer Probleme mit Hufgeschwüren. Wir taten alles, damit ihr das möglichst wenig Probleme bereitet. Zudem war sie ja nicht mehr die jüngste und dementsprechend war der Zustand ihrer Zähne, weshalb sie, genau wie die anderen zahnlosen Damen, spezielles Futter bekam.
Weshalb sie letztlich so plötzlich gestroben ist, können wir nicht sagen. Tagsüber ging es ihr noch gut. Abends blutete sie enorm aus dem Anus und musste so schnell wie möglich erlöst werden.
Ihre Rasse war übrigens nicht klar definierbar und sie war 1,58m groß.
Kelly lebte seit 1996 bei Marion. Sie war ein Irish Cob (also ein großer Tinker) und gehörte einem Tierarzt, mit dem Marion den Kutschenführer-schein machte. Er verkaufte ihr die 1,63m große gescheckte Stute als diese 8 Jahre alt war.
Kelly war nie besonders menschenbezogen oder kontaktbegeistert und hat auch gegenüber Marion lange gebraucht eine Beziehung aufzubauen. Eine traumatische Erfahrung brachte die beiden enger zusammen. Die schwangere Kelly verlor, noch bevor Marion sie übernahm, im 7. Schwangerschaftsmonat ihr Fohlen. Marion fand Kelly und ihre Todgeburt, ein kleines Scheckenfohlen, im Stall. Mensch und Tier haben sehr unter diesem Verlust gelitten, seit dem hatte sich die Verbindung zwischen Marion und Kelly verstärkt.
Als Therapiepferd war sie Marion jahrelang eine zuverlässige Begleiterin. Ihr bester Freund war Schecke, der seit 2015 nicht mehr lebt. Die beiden waren unzertrennlich, haben immer zusammen gestanden, gaben ein prima (Kutschen-)Gespann ab und seit er weg ist, merkte man, dass Kelly nicht mehr komplett ist.
Kelly gehörte zu den Individuen, die nicht zeigen, wenn es ihnen schlecht geht. Wenn sie Symptome zeigte, musste es sehr schlimm sein. 2019 stürzte sie und prellte sich ihr Becken. Infolge dessen konnte sie nicht mehr selbstständig aufstehen, wenn sie sich hingelegt hatte und musste sage und schreibe 13 Mal mit dem Frontlader vom Traktor hochgehoben werden. Wir sind immer noch sehr beeindruckt, wie genau sie verstand, dass wir ihr helfen wollten. Sie half uns die Gurte richtig an ihr befestigen zu können, indem sie sich vorne aufsetzte, legte sich wieder hin und blieb bis zum Ende komplett ruhig.
Sie war eine sehr beeindruckende Stute und wir sind sehr dankbar, dass sie auch mit 32 Jahren noch so gesund sein durfte. Gemeinsam mit Stiene genoss sie dösend ihren Ruhestand und wenn man sie für einen Spaziergang ausführte wurden ihre Augen plötzlich wieder ganz wach. Im Februar 2021 ist sie dann aber doch an das Ende ihrer Kräfte gekommen und wir mussten unsere liebe Freundin gehen lassen. Hoffentlich ist sie nun bei ihrem besten Freund Schecke. Das ist unser größter Wunsch.
Fotos. Rieke Seiler und Sarah Lembke
Wir laden euch herzlich ein zu unserem veganen Mitbring-Bruch auf Stoppels offenen Lebenshof!
Neben Führungen über den Hof gibt es Infotische zum Stöbern mit vielen Informationen rund um den Tierschutz, Tierrechte, vegane Ernährung und Gesundheit. Bei der Hofführung kannst du dich über unser kleines Projekt informieren und uns und unsere tierischen Mitbewohnerinnen und Bewohner kennenlernen.
Wir veranstalten den Brunch wie immer gemeinsam mit unserem Partnerverein, der Initiative Lebenstiere e.V.. So könnt ihr viel über all die geretteten Tiere des Vereins, über Transfarmation, über tierleidfreie Ernährung und über die Arbeit dieser äußerst aktiven Initiative erfahren.
Ebenso ist die Ortsgruppe Kassel der Albert-Schweitzer-Stiftung mit vielen Informationen zur industriellen Tierhaltung hier vor Ort.
Auch Jens und Jutta sind mit ihrem Vegan-Total Leckereien stand wieder dabei.
Oberstoppel liegt mitten in Deutschland zwischen Fulda und Bad Hersfeld im wunderschönen Haunetal in Osthessen.
Als Special-Act kommt dieses Mal Dr. des. Liza Bauer vom Panel of Planetary Thinking der Justus-Liebig Unversität Giessen mit einem hochinteressanten Vortrag zum Thema " Wie Tiere unser Leben mitgestalten und was Lebenshöfe darüber erzählen".
Liza stellt die globalen Auswirkungen der gewaltvollen Strukturen in der Massentierhaltung der Einflußnahme der Tiere auf unserem Lebenshof und anderen mit Menschen lebenden Tieren gegegenüber. Das ist ein spannender Blick darauf, wie Tiere als Akteure unsere Gesellschaften und unsere Ökosystem global, aber auch unser kleines Leben hier vor Ort mitgestalten und beeinflußen.
Anreise ohne Auto: Solltet ihr nicht per Auto anreisen, nutzt einfach die Öffentlichen bis Bad Hersfeld. Von da aus könnt ihr euch mit dem Anrufsammeltaxi direkt nach Haunetal-Oberstoppel, Ortsmitte bringen lassen. Nach Absprache können wir euch aber auch in Haunetal- Neukirchen am Bahnhof abholen.
Corona ist noch nicht vorbei:
Wir werden auch Gäste mit AutoImmunErkrankungen haben und bitten deshalb darum, beim Essenholen eine Maske zu tragen. Über eigenverantwortliches Verhalten (zum Beispiel mit Selbsttests und allgemeiner Vorsicht) freuen wir uns natürlich sowieso.
Juhu! Am 24. September begleitet uns eine tolle Unterstützerin durch die Welt der Sterne!
Hier in der Rhön gibt es nur sehr wenig Lichtverschmutzung. Im Sternenpark Rhön versammeln sich immer wieder Astronomie-Begeisterte, um gemeinsam die tolle Sicht ins Firmament zu nutzen.
Wer mehr über Nachtschutz, Sternbilder und naturwissenschaftliche Zusammenhänge erfahren möchte, der*die melde sich gerne für den 24. September an. Alle Einnahmen sind zu Gunsten der Tiere.
9. Oktober 2022
Wie viele von Euch bereits wissen, laden wir am liebsten zum Brunchen ein. Das funktioniert so, dass jede*r etwas veganes zum Buffet beisteuert und wir dann alle gemeinsam Schlemmen was das Zeug hält.
Endlich ein Buffet, bei dem mit Sicherheit alles vegan ist!
Wart ihr schon dabei? Habt ihr Lust?
Schreibts euch hinter die Ohren, in den Kalender und euren Liebsten per Messenger!
Wir freuen uns auf Euch!
Unsere Doku-Empfehlung für euch!